Muss sich die Psychotherapie mit dem Krankheitsgewinn auseinandersetzen? 

Ein Krankheitsgewinn besteht darin, aus der Krankheit einen positiven Nutzen zu ziehen. Es werden gesellschaftliche Vorteile durch die Krankheit erzielt.

Es gibt den primären Krankheitsgewinn, der besagt, dass die erkrankte Person nun nicht mehr arbeiten darf und umsorgt wird. Allein dieser Umstand ist schon ein Krankheitsgewinn doch dieser Vorteil wird oftmals gar nicht bewusst wahrgenommen. 

Beim sekundäre Krankheitsgewinn gewinnt die kranke Person durch Zuwendungen und Aufmerksamkeiten einen empfundenen großen Vorteil. Ob es ein angebotener Platz in den Öffentlichen Verkehrsmitteln ist, eine Tür die aufgehalten wird oder mitfühlende Worte die gut tun die an die Kranke Person gerichtet werden. Dadurch lohnt es sich vielleicht die Krankheit aufrecht zu erhalten.

Beim primären Krankheitsgewinn blühen die Helfer auf. Sie werden gebraucht, sind wichtig und es fühlt sich gut an die Schwächeren zu unterstützen. 

Da bei allem ein Gewinn aus der Krankheit erzielt wird, muss in der Psychotherapie natürlich darauf geachtet werden, um eine Genesung möglich zu machen und nicht zu zulassen, dass durch den empfundenen Gewinn eine Genesung verhindert wird. Um ein gesundes Gleichgewicht wieder herzustellen sowohl für die Kranken als auch für die Helfer. 

   

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