Es ist wohl eine Tatsache, im Urlaub empfinden wir viele Dinge tatsächlich anders als im Alltag und dafür gibt es einige Gründe. Zuerst werden unsere Sinne durch neue Orte, neue, interessante Landschaften und andere Kulturen stärker angeregt. Der „Tapetenwechsel“ bricht unsere Routinen und lässt uns wacher, neugieriger und offener wahrnehmen. Im Alltag ist unsere Zeit oft durch unseren Job und andere Verpflichtungen verplant und eingepackter. Im Urlaub löst sich dieses Korsett natürlich, wir erleben Stunden und Tage irgendwie länger, was uns ein intensiveres Empfinden ermöglicht. Durch den Abstand zur Arbeit, zu den To-do-Listen und vor allem die nicht vorhandene digitale Dauerpräsenz, sinkt unser Stressniveau. Unsere Stress-Hormone gehen zurück, was uns empfänglicher für die kleinen Freuden und einen intensiven Genuss macht. Das Essen schmeckt „anders“, weil wir es entspannt, ohne Eile und oft in einem besonderem Ambiente genießen. Die Gerüche und Geräusche von Meer, der Natur und auch der fremden Sprache verstärken unseren Eindruck natürlich. Urlaub ist eigentlich immer mit Erwartungen an Erholung, Abenteuer oder Genuss verbunden. Allein diese Einstellung kann schon unsere Empfindungen verändern. Auch das „Aus-der-Rolle-Fallen“ durch andere Kleidung, andere Tagesabläufe und oft auch mehr Spontaneität, erlaubt uns ein anderes Selbstgefühl. Urlaubserlebnisse speichern wir meistens intensiver ab, weil sie aus dem Gewohnten herausfallen. Das macht sie emotional aufgeladener und nachhaltiger. Also im Urlaub empfinden wir anders, weil wir weniger gestresst, offener und aufmerksamer sind – und weil unser Gehirn Neues stärker registriert als Routinen.
20. September 2025 - 352 mal gesehen
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