„In der Weihnachtsbäckerei“ lässt sich auch aus psychologischer Perspektive sehr gut erklären, nicht nur als Kinderlied, sondern als Phänomen, das zeigt, wie wir Gefühle, Rituale und soziale Bindungen erleben. Sie helfen uns bei der Ritualbindung und bieten uns damit ein Sicherheitsgefühl. Lieder wie dieses sind ein kleiner Teil von Jahresritualen, unseren Weihnachtsritualen. Psychologisch stärken Rituale die Vorhersagbarkeit, geben Stabilität und bieten uns Geborgenheit. Für Kinder ist das besonders wichtig. Wiederkehrende Lieder vermitteln ein Gefühl von Kontinuität in einer Welt, die sonst ständig etwas Neues bereithält. Backen kann zu einem gemeinschaftlichen Werk werden, und das Lied bildet genau das ab. Durch das miteinander Singen entsteht natürlich eine Gruppenzugehörigkeit, sowie eine Kooperation. Kinder lernen spielerisch, wie man gemeinsam Aufgaben löst. Das Lied erzählt uns zwar von Missgeschicken, der Teig klebt, Eier fallen runter usw. Doch gerade der Humor hilft uns den Stress zu reduzieren, das Normale in Fehlern zu erkennen und gibt uns die Erlaubnis einfach auch mal Unperfektes zu akzeptieren. Gerade in der Weihnachtszeit, die leider oft mit Perfektionsdruck verbunden ist, wirkt das sehr entlastend. Das Lied ruft auch bei vielen Erwachsenen kindliche Erinnerungen hervor. Nostalgie hebt oft unsere Stimmung und schützt uns irgendwie auch vor Einsamkeitsgefühlen „In der Weihnachtsbäckerei“ ist nicht nur ein fröhliches Lied, sondern ein kleines psychologisches Lehrstück darüber, wie Rituale, Gemeinschaft und Humor, Kinder und ebenso uns Erwachsene positiv beeinflussen.
11. Dezember 2025 - 298 mal gesehen