Das Manche es leichter und Andere schwerer haben, ist sowohl eine echte, nachweisbare Realität und gleichzeitig aber auch eine Frage unserer Wahrnehmung, hier spielt beides zusammen. Genetische Veranlagungen wie Stressresistenz oder körperliche Robustheit, unser Temperament, unser Optimismus und unsere Impulskontrolle, oder auch unsere Beeinträchtigungen spielen eine große Rolle. Natürlich spielen auch soziale Startbedingungen eine Rolle. Es fängt mit dem Einkommen unserer Familie an, sowie der Bildung unseres Umfeldes, auch unser Wohnort, mit vielleicht guten Schulen und einer sicheren Umgebung sind Faktoren. Auch ob wir Diskriminierungserfahrungen wegen unserer Herkunft, unseres Geschlechts, unseres Körpers oder unserer Identität gemacht haben ist wichtig. Ich würde auch Zufall und Glück dazu rechnen. Gute oder schlechte Bezugspersonen zum Beispiel oder zufällige Begegnungen, die Chancen eröffnen und auch Unglücksfälle, Krankheiten und Krisen. Diese Faktoren sind sehr real, messbar und beeinflussen, wie schwer oder leicht wir es haben. Unsere subjektive Wahrnehmung spielt dabei auch eine große Rolle, wie schwer sich etwas für uns anfühlt, hängt auch von uns ab. Zwei haben denselben Stress, aber einer empfindet ihn als Herausforderung, der andere als Bedrohung. Auch Rückschläge können wir als Scheitern, oder auch als Wachstumschance sehen. Vergleiche mit anderen können unser eigenes Leben natürlich leichter oder schwerer erscheinen lassen. Unsere innere Bewertung bestimmt also sehr stark, wie wir die Realität emotional wahrnehmen. Es wäre nicht fair zu behaupten, „alle hätten dieselben Chancen“, denn das stimmt nicht. Doch es ist genauso falsch zu sagen, „wir sind den Umständen ausgeliefert“. Wir starten nicht alle am selben Punkt, aber wir können beeinflussen, wie wir unseren Weg gehen, wie wir mit Hindernissen umgehen und welche Bedeutung wir ihnen geben.
15. Dezember 2025 - 239 mal gesehen
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