Meistens möchten wir uns schützen, aus ganz verschiedenen Gründen. Wir meiden bestimmte Menschen aus psychologischen, emotionalen und sozialen Gründen. Wenn uns jemand verletzt, enttäuscht oder manipuliert hat, entsteht fast automatisch ein Schutzmechanismus. Die Vermeidung, nicht nur für uns, sondern auch wenn wir miterlebt haben, wie diese Person andere schlecht behandelt, kann uns veranlassen sie zu meiden, einfach um uns selbst zu schützen. Es gibt auch Menschen, die vertreten Werte, die stark im Widerspruch zu unseren eigenen stehen, oder die „Chemie” stimmt einfach nicht. Wir haben dann das Gefühl, dass die Kommunikation oder das Verhalten unauthentisch oder unangenehm ist. Auch Menschen, die ständig negativ sind, sich beklagen oder nur nehmen, aber nie geben, werden von uns oft gemieden, weil sie uns emotional auslaugen. Wir können Narzissten oder auch chronisch unsensible Personen so wahrnehmen. Leider spielt auch unsere Erziehung und unsere Kultur eine Rolle und beeinflusst uns, welche Arten von Menschen von uns als „unangenehm“ oder „bedrohlich“ empfunden werden, oft ganz unbewusst. Es sind Vorurteile, soziale Normen oder Gruppenzugehörigkeit die hier eine große Rolle spielen. Auch Menschen, die ständig Stress verursachen oder Kontrolle ausüben wollen, werden intuitiv von uns auf Abstand gehalten. Manchmal meiden wir auch Menschen, weil sie uns an unsere eigenen Schwächen erinnern oder Gefühle wie Neid oder Unzulänglichkeit in uns hervorrufen. Das Meiden von Menschen ist also meistens ein Schutzmechanismus – entweder psychisch, emotional oder sozial. Es ist nicht immer „unfreundlich“ oder „egoistisch“ gemeint, sondern kann wirklich notwendig sein, um unser eigenes Wohlbefinden zu schützen und auch unsere Grenzen zu wahren. Wichtig ist, es uns bewusst zu machen, warum wir jemanden meiden, ob es einen berechtigtem Grund gibt oder ob es vielleicht aus einem inneren Konflikt heraus geschieht.
31. Mai 2025 - 428 mal gesehen
©Foto: Jörn