Doch die Fahne nach dem Wind drehen 

Die Redewendung „die Fahne nach dem Wind drehen“ bedeutet, dass wir uns gerade opportunistisch verhalten, also unsere Meinung, unsere Haltung oder auch unsere Position mal wieder ändern, je nachdem, was gerade vorteilhaft für uns ist oder beim wem wir gut ankommen wollen, oder wer gerade die Macht hat. Wie eine Wetterfahne, die sich immer in die Richtung dreht, aus der der Wind weht, passen wir uns dann den jeweils vorherrschenden Meinungen oder Umständen an, nicht aus Überzeugung, sondern um nicht anzuecken oder uns Vorteile zu sichern. Diese Redensart ist definitiv negativ konnotiert. Sie deutet darauf hin, dass wir, in solchen Momenten, nicht aufrichtig oder standhaft sind, sondern berechnend und unzuverlässig. Es gibt Politiker, die je nach öffentlicher Meinung plötzlich ihre Haltung zu einem Thema ändern, „sie drehen die Fahne nach dem Wind“. Oder wenn jemand, der sich in verschiedenen Gruppen aufhält, immer genau das sagt, was dort gut ankommt, ohne eine feste eigene Meinung zu vertreten, dreht er die Fahne nach dem Wind. Doch wenn wir nicht bereit sind, gegen unsere eigenen Überzeugungen zu handeln und unbeugsam, doch nicht starrsinnig, unseren Prinzipien treu bleiben, beweisen wir Rückgrat, stehen wir zu uns und unserer Meinung. Doch es gibt auch Situationen, da ist es angebracht, dass wir mal die Fahne nach dem Wind drehen. Wir drehen schon mal die Fahne nach dem Wind, wenn es darum geht, Kompromisse zu finden oder größere Konflikte zu vermeiden. Wenn neue Informationen auftauchen, und wir der Meinung sind, dass eine Kursänderung sinnvoll ist. Oder auch in autoritären oder toxischen Umgebungen kann es für uns überlebenswichtig sein, uns anzupassen, auch wenn wir innerlich ganz anders denkt.

7. August 2025 - 277 mal gesehen

©Foto: Marc
 

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