Auch uns lockt Licht an, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Tageslicht bedeutete für uns Sicherheit, Nahrung und Orientierung. Unsere Vorfahren suchten das Licht, um zu jagen, sich zu orientieren und Gefahren besser zu erkennen. Für sie war die Dunkelheit mit Unsicherheit und Gefahren verbunden, wegen der Raubtiere oder weil es für sie wirklich Orientierungslosigkeit bedeutete. Auch unsere Körper sind an den Licht-Dunkel-Zyklus angepasst. Licht beeinflusst die Produktion von Hormonen wie Melatonin und damit unseren Schlaf und Cortisol fördert unsere Wachheit. Morgens regt das Licht unser Wachwerden an und abends signalisiert die Dunkelheit unserem Körper, dass er zur Ruhe zu kommen darf. Licht hebt unsere Stimmung. Helles Licht fördert die Ausschüttung von Serotonin, einem “Glückshormon”, dass uns alle erfreut. Dagegen quält uns besonders in den dunklen Monaten vielleicht eine Winterdepression, manche von uns leiden sehr darunter und eine Lichttherapie hilft ihnen ganz oft da wieder da raus zu kommen. Eine gewisse Symbolkraft hat das Licht natürlich auch. Licht steht für Hoffnung, Erkenntnis, Klarheit und Wahrheit. In vielen Kulturen und Religionen ist Licht auch ein zentrales Symbol des Guten. Dagegen wird die Dunkelheit oft mit Gefahr, Unwissenheit oder Negativem verbunden. Viele Tiere werden direkt von Lichtquellen angelockt, was wir im Sommer oft live miterleben. Auch wir Menschen zeigen eine gewisse „visuelle Anziehungskraft” zu Lichtquellen, ob uns ein Lagerfeuer, Kerzen, unser Bildschirm oder ein Sonnenuntergang anziehen, alles ist möglich. Besonders in der Nacht wirkt Licht magnetisch, deshalb schauen wir instinktiv auf eine beleuchtete Tür, ein Schaufenster oder unser Smartphone. Also Licht lockt uns an, weil es tief in unseren Körperrhythmen und unseren Emotionen verankert ist. Es steht für Leben, Sicherheit und Orientierung. Die Anziehungskraft ist also kein Zufall, sondern ein Zusammenspiel aus Biologie, Psychologie und Symbolik.
5. Juli 2025 - 192 mal gesehen
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