Migräne 

Psychotherapie kann ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Migräne sein, insbesondere wenn Stress, Angst oder Depressionen als Auslöser oder Verstärker der Migräne-Attacken identifiziert wurden. Psychotherapeutische Ansätze konzentrieren sich hier nicht auf die Heilung der Migräne selbst, sondern darauf, den Umgang mit den Attacken zu verbessern und mögliche Auslöser zu minimieren. Die kognitive Verhaltenstherapie ist am besten erforschte und eine häufig angewandte psychotherapeutische Methode bei Migräne. Hier lernen Klienten, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu ändern, die Stress und damit möglicherweise Migräne begünstigen. Auch Entspannungstechniken wie das Achtsamkeitstraining und das Erlernen positiver Bewältigungsstrategien, um mit Schmerz und Stress besser umzugehen sind sehr erfolgreich. Regelmäßiges Üben von Entspannungstechniken kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und Migräneanfällen vorzubeugen. Stressreduktion kann helfen, die Wahrnehmung und Akzeptanz von Schmerz zu verbessern und die Reaktionen darauf zu verändern. Unter anderem haben Studien gezeigt, dass Achtsamkeit einen positiven Effekt auf die Schmerzempfindlichkeit und auf die Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen haben kann. Die psychodynamische Therapie hilft unbewusste Konflikte oder emotionale Belastungen zu erkennen, die möglicherweise Migräneanfälle fördern. Sie wird eher seltener spezifisch bei Migräne eingesetzt, kann jedoch für Klienten hilfreich sein, die Migräne in Zusammenhang mit psychosozialem Stress erleben. Verhaltensveränderung und Lebensmanagement hilft unseren Klienten Migräneauslöser zu identifizieren und Gewohnheiten zu entwickeln, die Migräneanfälle verringern können (z. B. durch regelmäßige Pausen, geregelte Schlafenszeiten, Konsumreduktion von Koffein oder Alkohol). Akzeptanz hilft den Betroffenen, den Schmerz anzuerkennen, ohne sich ausschließlich auf dessen Vermeidung zu konzentrieren. Das Ziel ist es, ein erfülltes Leben zu führen, auch wenn Migräneanfälle auftreten. In der Regel beginnt unsere Therapie mit einer Diagnosephase in der Migräneauslöser und Stressfaktoren identifiziert werden. Regelmäßige Sitzungen, zu Beginn wöchentlich, ermöglichen es Techniken zu erlernen und regelmäßig anzuwenden. Auch ein Migränetagebuch ist oft ein hilfreiches Werkzeug, um die Wirksamkeit der Maßnahmen und Veränderungen im Verlauf der Therapie zu dokumentieren. Sowie Hausaufgaben vom Therapeuten dabei helfen das Erlernte zu verfestigen. Studien zeigen, dass Psychotherapie bei Migräne-Patienten und Klienten die Häufigkeit und Intensität von Anfällen reduzieren kann. Zudem verbessert sich die Lebensqualität, da viele Betroffene lernen, den Schmerz zu bewältigen und zu akzeptieren. Psychotherapie ist eine ergänzende Behandlung, die insbesondere für Menschen hilfreich ist, die unter häufigen Migräneanfällen leiden und bei denen Stress, Angst oder Depression eine Rolle spielen.

15. November 2024 - 294 mal gesehen

   

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