Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), umgangssprachlich oft als „Idiotentest“ bezeichnet, und in Bayern auch als „Depperl-Test“ bekannt, ist in Deutschland eine Untersuchung, die vor allem dann angeordnet wird, wenn Zweifel an der Fahrtauglichkeit einer Person bestehen. Dies geschieht meist nach Verkehrsdelikten wie Alkohol- oder Drogenfahrten, wiederholten Verkehrsverstößen oder einer hohen Anzahl von Punkten im Fahreignungsregister (Flensburg). Eine der größten Hürden ist die psychologische Untersuchung. Hier müssen die Betroffenen glaubhaft darlegen, dass sie aus ihren Verstößen gelernt haben und in Zukunft verantwortungsbewusster handeln werden. Dabei wird auch untersucht, ob die Person Verhaltensänderungen vorgenommen hat (z. B. bei Alkoholproblemen einen Therapieansatz verfolgt hat). Viele scheitern an mangelnder Vorbereitung. Die MPU erfordert oft intensive Selbstreflexion. Die MPU Vorbereitung sollte durch Teilnahme an Verkehrstherapien oder Schulungen erfolgen. Wer sich nicht ehrlich mit seinen Fehlern auseinandersetzt, wird es schwer haben, den Gutachter zu überzeugen. Gerade bei Alkohol- und Drogenabhängig ist die Einsicht oft nicht vorhanden. Somit beinhaltet die MPU oft auch medizinische Untersuchungen, z. B. Blut- oder Urintests auf Drogen- oder Alkoholspuren. Wer hier Auffälligkeiten zeigt, wird meist als nicht geeignet bewertet. Auch der Druck, die Fahrerlaubnis zurückzuerlangen, kann zu überhöhter Nervosität führen. Die Untersuchungssituation ist für viele sehr unangenehm, was zu schlechteren Leistungen im Gespräch oder bei den Tests führen kann. Und der Begriff „Idiotentest“ entstand vermutlich, weil Menschen die MPU oft als unnötig streng oder schwer empfinden, besonders da sie sich oft der Tragweite ihrer Vergehen oder der notwendigen Verhaltensänderungen nicht bewusst sind. Die Untersuchung erfordert viel Selbstreflexion und Einsicht, und wer diese nicht aufbringen kann, scheitert – was wohl zu dem abwertenden Begriff „Idiotentest“ geführt hat. Eine gute Vorbereitung ist daher dringend angeraten und erforderlich.
26. September 2024 - 224 mal gesehen