Persönliche Bedürfnisse

Viele von uns verwechseln ihre Bedürfnisse mit Zielen und Anforderungen von außen oder den gelernten Vorstellungen davon, wie sie sein sollten. Das liegt daran, dass persönliche Bedürfnisse oft tief liegen, überlagert von Gewohnheiten und Rollenbildern. Schon in der Kindheit lernen wir, dass bestimmte Bedürfnisse „zu viel“ sind, ob nach Nähe, Ruhe oder Anerkennung. Statt sie zu fühlen, passen wir uns an. Aus unserem Bedürfnis nach Sicherheit, kann der Wunsch nach einem festen Job entstehen. Doch wenn der Job die Sicherheit nicht mehr bietet, bleibt das Bedürfnis unerfüllt, obwohl das Ziel erreicht wurde. Das kann sich dann in verschiedenen Bereichen bemerkbar machen. Auch durch die Überforderung im Alltag, der mit Stress, Leistung oder Ablenkung gefüllt ist, geht das Spüren für das Eigene leicht verloren. Dann handeln wir nur noch „funktional“, nicht mehr „verbunden“ mit uns. Unsere Bedürfnisse sind oft leise, sie zeigen sich nicht immer laut, sondern eher durch Unzufriedenheit, Erschöpfung oder Gereiztheit. Wer nicht genau hinschaut, bemerkt nur das Symptom, nicht die Ursache. Wie können wir sie besser erkennen? Wir können wieder körperlich spüren lernen. Was entspannt mich wirklich? Wo zieht sich etwas zusammen, wenn ich Ja sage? Sind hilfreiche Fragen an uns selbst. Wir dürfen auch unsere Gefühle als Wegweiser nehmen. Ärger, Traurigkeit oder Neid zeigen uns oft ein ungestilltes Bedürfnis. Regelmäßig innehalten bei einer täglichen Mini-Pause mit der Frage: Was brauche ich jetzt wirklich? bringt uns oft schon ein Gespür für den Moment. Wir dürfen auch unsere Sprache nutzen. Eine super Möglichkeit ist es, statt „Ich will…“ mal „Ich brauche… zu sagen. Das allein ändert oft schon sehr viel.

7. Mai 2025 - 194 mal gesehen

   

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