Unser Schamgefühl ist wichtig

Unser Schamgefühl spielt eine wichtige Rolle für unser psychisches und unser soziales Gleichgewicht. Es ist kein „Fehler“ in uns, sondern eine echte Schutzfunktion. Unser Schamgefühl signalisiert uns, wenn wir Gefahr laufen, gegen soziale oder moralische Normen zu verstoßen oder jemanden zu verletzen. Unser Scham hilft uns also, Teil einer Gemeinschaft zu bleiben, weil wir spüren, was andere erwarten oder brauchen. Ohne Scham würden wir uns wahrscheinlich sozial oftmals unpassend verhalten, was unsere Beziehungen gefährden könnte. Wenn wir uns schämen, bedeutet das oft, dass wir ein inneres Ideal oder einen Wert verfehlt haben – zumindest in dem Moment aus unserer Sicht. Unser Schamgefühl macht also deutlich, was uns wirklich wichtig ist. Es ist somit ein Hinweis auf unsere moralische und emotionale Orientierung. Scham kann auch ein Warnsignal sein, wenn vielleicht mal Grenzen überschritten werden, sowohl unsere eigenen als auch die anderer. In diesem Sinn hilft sie uns, uns selbst zu respektieren und unser Selbstbild zu schützen. Wenn wir uns die Mühe machen, uns mit unserer Scham auseinandersetzen, kann sie zur Selbsterkenntnis führen. Denn wer versteht, woher ein Gefühl kommt, kann lernen, mit sich selbst mitfühlender und authentischer umzugehen. Dadurch entwickelt sich emotionale Reife und Empathie. Ein gesundes Maß an Scham ist schützend – übermäßige oder chronische Scham kann dagegen lähmen, das Selbstwertgefühl zerstören und sogar Depressionen fördern. Deshalb ist es wichtig, Scham wahrzunehmen, aber auch regulieren zu lernen, ob durch Selbstmitgefühl, eine therapeutische Begleitung oder in offenen Gespräche ist egal. Jeder macht es so, wie es für ihn richtig, passend und stimmig ist. 

12. Oktober 2025 - 284 mal gesehen

   

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