Das Handy weglegen liegt an psychologischen, neurologischen und sozialen Faktoren und ist schwerer als gedacht. Jedes Mal, wenn wir eine Benachrichtigung bekommen, einen neuen Beitrag sehen oder eine Nachricht lesen, wird Dopamin ausgeschüttet – ein Neurotransmitter, der mit Belohnung und Motivation verbunden ist. Das sorgt für ein kleines Glücksgefühl und hält uns süchtig nach weiteren solchen Reizen. Unser Handy ist unser Zugang zu sozialen Netzwerken, Messenger-Apps und Nachrichten. Das Gefühl, etwas zu verpassen hält viele von uns in der Dauerschleife des Checkens und Scrollens. Wir greifen oft unbewusst zum Handy, ohne dass es einen bestimmten Grund gibt. Diese Gewohnheit wird durch die ständige Verfügbarkeit und die leichte Zugänglichkeit natürlich verstärkt. Das Smartphone dient uns oft als Flucht aus Langeweile, Stress oder unangenehmen Emotionen. Es ist eine einfache Möglichkeit, sich abzulenken und kurzzeitig besser zu fühlen. Die Sozialen Medien und Streaming-Dienste sind so gestaltet, dass es kein klares Ende gibt. Der nächste Beitrag, das nächste Video oder die nächste Nachricht sind immer nur einen Klick entfernt. In vielen Situationen wird eine schnelle Erreichbarkeit vorausgesetzt, sei es im Job, in der Familie oder im Freundeskreis. Wer nicht reagiert, könnte als unhöflich oder unzuverlässig wahrgenommen werden. Es ist also kein einfacher „Mangel an Disziplin“, sondern eine Kombination aus Gehirnchemie, Gewohnheiten und sozialer Dynamik. Helfen kann ein teilweiser oder kompletter Verzicht der Nutzung digitaler Medien, feste „handyfreie Zeiten“ oder auch das gezielte Abschalten von Benachrichtigungen. Viel Erfolg beim Handy weglegen!
17. Februar 2025 - 251 mal gesehen