Unsere Emotionen sind keine rein willentliche Entscheidung, sondern Reaktionen unseres Körpers und unseres Gehirns auf etwas, das für uns wichtig ist. Emotionen entstehen nicht zuerst im bewussten Denken, sondern tief im sogenannten limbischen System unseres Gehirns. Das passiert automatisch und blitzschnell, bevor unser „vernünftiger“ Verstand überhaupt eingreifen kann. Wenn unsere Emotion einmal ausgelöst ist, setzt unser Körper eine ganze Menge von Hormonen und körperlichen Reaktionen frei. Diese Stoffe bleiben eine Weile aktiv, wir können also nicht einfach auf „Aus“ drücken. Selbst wenn wir uns sagen, „Beruhig dich“, braucht unser Nervensystem Zeit, um wieder in den Normalzustand zurückzukehren. Wir können Emotionen nicht sofort abschalten, aber wir können lernen, sie zu regulieren. Wir können unsere Atmung verlangsamen. Durch langsames und tiefes Atmen signalisieren wir unserem Körper Sicherheit. Wir können auch unsere Gedanken beobachten und vielleicht nicht sofort reagieren, sondern uns sagen „Ich fühle mich gerade sehr wütend, doch das ist okay.“ Auch körperliche Aktivitäten helfen, durch Bewegung lassen sich Stresshormone abbauen. Unser Selbstmitgefühl kann helfen, indem wir uns nicht verurteilen „Ich sollte mich nicht so fühlen“, sondern anerkennen „Es ist verständlich, dass ich das gerade fühle.“ Wir werden emotional, weil unser Gehirn uns beschützt oder auf etwas Wichtiges aufmerksam machen will. Wir können das nicht einfach abstellen, weil Emotionen tief in uns verankert sind, doch wir können lernen, damit umzugehen, statt von ihnen überrollt zu werden.
17. Oktober 2025 - 282 mal gesehen
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