Ja – das gibt es tatsächlich – und das ist eine wunderbar charmante Mischung aus Naturverbundenheit, saisonaler Freude und vielleicht auch noch einem Hauch Nostalgie. In Deutschland und Teilen von Österreich oder der Schweiz ist die Spargelsaison von etwa Mitte April bis Ende Juni ein regelrechter Kult. Es gibt Regionen wie die Lüneburger Heide, Schwetzingen, Beelitz oder das Oldenburger Münsterland, wo wir gezielt hinreisen können, um frischen Spargel direkt vom Bauernhof oder in speziellen Gasthöfen zu essen. Wir können sogar sogar Spargel-Wochenenden buchen, oft verbunden mit Radtouren oder Wellness. Und in den ländlichen oder waldreichen Regionen ist das erste Rufen des Kuckucks im Frühling ein traditionell gefeiertes Naturereignis – ein akustisches Zeichen für den Beginn des Frühlings. Es galt und gilt zum Teil noch heute, wer den Kuckuck zum ersten Mal im Jahr hört, dem steht ein glückliches Jahr bevor – wenn man dabei Geld in der Tasche hat, umso besser – das ist ein Aberglaube, doch dieser ist sehr beliebt. Beides – Spargel und Kuckuck – sind typische Frühlingsphänomene, die gleichzeitig auftreten. Der Kuckuck kehrt aus seinem Winterquartier zurück und beginnt zu rufen – meist im April/Mai. Die Spargelzeit beginnt auch genau dann. Für viele von uns, vor allem den naturverbundene Menschen ist das eine Kombination aus kulinarischem Genuss und Naturerlebnis. Es ist eine Art Frühlingsritual. Raus aufs Land, frisch gestochenen Spargel essen, dabei Spaziergänge im Wald machen und mit etwas Glück den ersten Kuckuck hören. Es ist sozusagen eine kleine Rückkehr zur Langsamkeit und zum Rhythmus der Natur.
14. April 2025 - 210 mal gesehen