Tollkühnheit kann Tapferkeit sein – das ist eine Frage der Selbstbeherrschung

Die Unterscheidung zwischen Tollkühnheit und Tapferkeit hängt eng mit der Selbstbeherrschung zusammen. Während beide Eigenschaften mit Mut verbunden sind, unterscheiden sie sich vor allem in der Art und Weise, wie sie durchdacht und kontrolliert werden. Tollkühnheit bezeichnet ein unüberlegtes, oft impulsives Handeln, das Risiken ignoriert oder unterschätzt. Es fehlt dabei meist an Abwägung der Konsequenzen oder an einem klarem Ziel. Hier mangelt es an Selbstbeherrschung, weil Emotionen wie Übermut, Trotz oder Angst vor Schwäche das Handeln dominieren. Tapferkeit hingegen setzt Selbstbeherrschung voraus. Sie beschreibt die Fähigkeit, sich bewusst und kontrolliert schwierigen oder gefährlichen Situationen zu stellen, trotz der Angst oder Unsicherheit. Ein tapferer Mensch wägt die Risiken ab, erkennt die Gefahren und handelt dennoch entschlossen – oft natürlich auch mit einem höheren Ziel im Blick, wie Pflicht, Moral oder Schutz anderer. Selbstbeherrschung ermöglicht es, zwischen impulsivem und überlegtem Handeln zu unterscheiden. Ein Mensch mit einer hohen Selbstbeherrschung wird mutige Entscheidungen treffen, die auf Vernunft und Reflexion basieren. Ein Mensch, der von Emotionen überwältigt wird, handelt möglicherweise unbesonnen und überschreitet die Grenze zur Tollkühnheit. Unsere Selbstbeherrschung ist der Schlüssel, der Mut in Tapferkeit verwandelt, anstatt ihn zu reiner Tollkühnheit verkommen zu lassen.

17. Januar 2025 - 197 mal gesehen

©Foto: Martin
 

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