Den meisten Menschen ist das Vertraute lieber, selbst wenn es nicht ideal ist. Das liegt daran, dass Vertrautes Sicherheit und Vorhersehbarkeit bietet, während das Unbekannte oft mit Unsicherheit, Risiken und potenziellen Gefahren assoziiert wird. Es gibt natürlich individuelle Unterschiede. Manche Menschen suchen bewusst das Neue und Unbekannte, während andere stark an Ihren Gewohnheiten und Routinen hängen. In Krisensituationen freuen wir uns meistens über die vertraute Sicherheit oder, wenn das Vertraute mal besonders unangenehm ist, kann uns auch das Unbekannte attraktiv erscheinen. Wenn uns der Job nicht gefällt, wir uns oft hin quälen müssen und wir dann doch sicherheitshalber daran festhalten, kann es uns krank schon mal machen. Auch im häuslichen Umfeld bauen viele auf das Vertraute, obwohl sie genau wissen, dass es Ihnen nicht gut tut. Sie halten daran fest, weil Veränderungen Angst machen. Psychologisch betrachtet neigen wir Menschen dazu, das Vertraute zu bevorzugen, selbst wenn es objektiv nicht das Beste ist. Das Bekannte ist vorhersehbar, wodurch wir uns sicherer fühlen. Das Unbekannte birgt Risiken, die wir nicht einschätzen können. Unser Gehirn liebt Routinen, weil sie weniger Denkaufwand erfordern. Neues zu verarbeiten kostet viel mehr Energie. Oft ist das Vertraute gesellschaftlich anerkannt. Etwas Unbekanntes könnte dazu führen, dass wir uns gegen die Mehrheit stellen. Letztendlich ist es eine Abwägung zwischen Sicherheit und Wachstum. Zu viel Vertrautheit kann Stillstand bedeuten, während das Unbekannte Chancen, aber auch Gefahren birgt. Die meisten Menschen bewegen sich irgendwo dazwischen, der goldene Mittelweg wird hier gelebt. Oder aber sie bleiben in ihrer Komfortzone, bis der Leidensdruck groß genug ist – dann wagen sie den Sprung ins Unbekannte.
1. Februar 2025 - 227 mal gesehen
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