Das ist eine der zentralen Fragen jeder menschlichen Beziehung – ob privat, beruflich oder gesellschaftlich. Worte sind mächtig, sie können heilen, aufbauen, verbinden. Aber auch schneiden, zerstören und trennen. Wie können wir vermeiden, andere mit Worten zu verletzen? Wir sollten achtsam sein statt impulsiv. Emotionen wie Wut oder Enttäuschung führen oft zu Worten, die nicht heilend, sondern spaltend sind. Ich-Botschaften sind besser als Du-Angriffe. So wie: „Ich fühle mich …, wenn das passiert“ – das zeigt unser Erleben, ohne zu bewerten oder zu verurteilen. Auch der Ton macht die Musik, oft ist es nicht was wir sagen, sondern wie wir es sagen. Wie gehen wir damit um, wenn wir verletzt wurden? Wir dürfen unsere Gefühle anerkennen und annehmen. Die Verletzung ist real. Sie zu verdrängen hilft uns nur sehr selten. Wir dürfen uns eingestehen, dass es uns getroffen hat. Nicht sofort zurückschießen ist natürlich sehr sinnvoll. Denn unser erster Impuls, uns zu rächen oder ebenfalls zu verletzen, ist verständlich – doch meistens eher zerstörerisch. Eine Antwort mit Abstand ist oft sehr viel klüger als eine Reaktion im Affekt. Wenn es uns wichtig ist, dürfen wir es ansprechen, ruhig, ehrlich, ohne Vorwurf. Wir können sagen: „Was Du gesagt hast, hat mich verletzt, weil …“ Das kann Verständnis erzeugen – oder zumindest Klarheit schaffen. Wenn uns jemand immer wieder verletzt, dürfen wir uns abgrenzen. Doch wir sollten versuchen, nicht zynisch oder hart zu werden, denn unsere Fähigkeit zu fühlen ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Heilende Worte sind wie Balsam. Verletzende Worte wie Splitter – sie dringen tief und bleiben oft lange. Aber beides liegt in unserer Hand. Die Fähigkeit, achtsam zu sprechen und aufmerksam zuzuhören, ist eine echte Lebenskunst.
26. Mai 2025 - 264 mal gesehen
©Foto: Martin