Eine Reklamationsstelle für unser Leben klingt doch nach einer faszinierenden und vielleicht auch humorvollen Idee, um mit den Herausforderungen und Unzufriedenheiten im Alltag umzugehen. Diese „Lebens-Reklamationsstelle“ kann als eine Metapher oder sogar als eine praktische Übung dienen, um bewusst mit Problemen, Enttäuschungen und Wünschen umzugehen. Wobei wir sicher nicht immer wissen was wir reklamieren sollten, damit es uns besser geht. Zuerst überlegen wir uns also: Was wird reklamiert? Hier könnten wir die „Fehlfunktion“ oder „Mängel“ unseres momentanen Lebens beschreiben, wie z. B. „zu viel Stress“, „wenig Freude“ oder „unerfüllte Träume“. Dann überlegen wir: Wie lange besteht das Problem? Die Zeitangaben sind nötig um zu reflektieren, wie lange ein bestimmtes Problem schon besteht und wie es sich auf unser Leben, unsere momentane Situation auswirkt. Danach dürfen wir unsere Wünsche oder Erwartungen äußern, wie z.B. „mehr Gelassenheit“, „mehr Zeit für mich selbst“ oder „mehr Erfolg“. Nachdem wir dies erkannt und festgestellt haben beginnt die Arbeit. Vielleicht brauchen wir eine Art Sachbearbeiter des Lebens für Reklamationen. Also eine fiktive „Sachbearbeiter“-Figur, vielleicht sogar in Form eines Coachs, unserer inneren Stimme oder eines Tagebuchs, so könnten wir unsere Reklamation/en prüfen. Hier würde überprüft, ob die Erwartungen realistisch sind, welche Schritte notwendig wären, um das Problem zu lösen, oder ob eine Perspektivenänderung hilfreich ist. Die „Lebens-Reklamationsstelle“ würde anschließend in Kontakt mit dem „Beschwerdeführer“ treten und Rückmeldungen geben, z. B. „Wir arbeiten an einer Verbesserung des Stressniveaus“ oder „Wir benötigen noch etwas Zeit, um die Erwartungen zu prüfen“. Anstatt einfach das Problem „zurückzunehmen“, könnte die Reklamationsstelle alternative Lösungen anbieten. Wenn zum Beispiel jemand das Gefühl hat, keine Zeit für sich selbst zu haben, könnte die Reklamationsstelle Vorschläge machen, wie kleine Auszeiten in den Alltag integriert werden könnten. Dies könnte symbolisch sein, wie z.B. „Es mag noch nicht alles perfekt sein, doch wir haben bereits 20 % mehr Gelassenheit erlangt“. Dieser humorvolle Ansatz hilft, eine neue Perspektive zu gewinnen und anders an unsere Probleme heranzugehen. Die Reklamationsstelle könnte auch den Fokus auf unsere Selbstverantwortung lenken. Ein Teil des Prozesses könnte beinhalten, dass man sich fragt: „Was kann ich selbst tun, um das Problem zu lösen?“ Auch ein Reflexionsbereich sollte dazu gehören, in dem man über vergangene „Reklamationen“ nachdenkt und schaut, ob sie sich im Laufe der Zeit von selbst verbessert haben oder ob man bereits Schritte zur Lösung unternommen hat. Um sich selbst zu motivieren könnte man einen „Jahresbericht“ über die eingereichten Reklamationen erstellen. Welche Themen tauchen immer wieder auf, was wurde bearbeitet, was erkannt und geändert, was ist noch offen und natürlich auch, ist noch etwas dazugekommen?
18. August 2024 - 177 mal gesehen