Diese ewige Sehnsucht, die irgendwie immer da ist. Fast so, als wäre sie ein fester Bestandteil vom Menschsein selbst. Man könnte vielleicht sagen, unsere Sehnsucht ist wie ein innerer Kompass, der uns auf etwas zeigt, das wir noch nicht ganz greifen können. Vielleicht auf etwas Verlorenes, etwas Zukünftiges oder etwas, das uns fehlt, ohne dass wir genau wissen, was es ist. Philosophisch betrachtet könnte man sagen – Sehnsucht entsteht oft aus dem Bewusstsein, dass das Leben unvollständig ist, dass da mehr sein könnte — mehr Liebe, mehr Sinn, mehr Tiefe. Psychologisch kann Sehnsucht auch aus früheren Erfahrungen kommen, aus der Kindheit, aus unerfüllten Wünschen, aus vergangenen Zeiten oder auch aus idealisierten Zukunftsbildern. Es ist manchmal wie eine Mischung aus Hoffnung, Melancholie und Vorstellungskraft. Wenn Sehnsucht antreibend wirkt, hat sie fast was Kreatives, wie ein innerer Motor. Wir Menschen spüren die Sehnsucht auch unterschiedlich. Der eine spürt sie als Leere, der andere als Sog, wieder andere als Inspiration. Der Unterschied liegt oft in der Beziehung, die man zu dieser inneren Spannung hat. Wenn man sie annimmt, kann sie antreiben, neue Wege zeigen und Veränderung möglich machen. Wenn man gegen sie ankämpft oder sie nicht versteht, wird sie eher zur Last oder zum Stillstand. Aber was uns alle verbindet: Wir haben diese Sehnsucht. Nach Verbundenheit, nach Heimat, nach dem Gefühl, ganz wir selbst zu sein, oder sogar nach etwas „Größerem”, das wir nicht benennen können. Manche nennen es vielleicht Liebe, andere nennen es Freiheit.
26. April 2025 - 253 mal gesehen
©Foto: Marie